Über uns

Die younionfilm (oder Hauptgruppe 8Sektion Film, Foto, Audiovisuelle Kommunikation wie der lange offizielle Name lautet) ist die gewerkschaftliche Interessenvertretung aller Filmschaffender hinter der Kamera in Österreich für Spielfilm, Werbe-, TV-, Dokumentar- und Industriefilm, der Postproduktion sowie aller der sogenannten Nicht-Filmschaffenden wie Tonstudios, Sony, Kopierwerke, Teamvermieter, Animation etc., sprich aller auch an der Filmherstellung Beteiligten. Für beide Sparten verhandeln wir einen eigenen Kollektivvertrag.

Präsidium

Vorstand

  • Walter Kindler – Kameramann

  • Markus Reisinger – Aufnahmeleitung

  • Katarina Tubonjic – Kamerafrau

  • Christian Gruber – Sony Werke

  • Gerhard Schedl – ehemaliger Vorsitzender

  • Catrin Strasser – Producerin

Beratende ExpertInnen

  • Michaela Payer – Maskenbildnerin
  • Dieter Pichler – Editor
  • Regina Breitfellner – Maskenbilderin

  • Dani Purer – Producerin

  • Axel Traun – Tonmeister

  • Katja Wiederspahn – Festival Arbeiterin

  • Guido Egger – Kamerabühne
  • Daniel Steinbach – Szenenbild
  • Elisa Schmidt – Kostümbild
  • Ramses Ramsauer – Regieassistenz
  • Michaela Hiefler – Regieassistenz

Unsere Ziele

Bessere Information aller unserer Mitglieder

Du möchtest besser informiert sein über den Kollektivvertrag, Arbeitsverträge und Gagen, das Arbeitsrecht, die Geringfügigkeit und über den Rechtsschutz?

Dann bist Du bei uns richtig! In persönlichen oder telefonischen Beratungen können wir gezielt auf Deine Frage oder Dein Problem eingehen und Dir zur Seite stehen.

Wir bemerken, dass längst noch nicht alle Filmschaffenden und Nicht-Filmschaffenden über ihre Rechte und Pflichten bescheid wissen. Oft wissen viele nicht, dass es einen in ganz Österreich rechtlich bindenden Kollektivvertrag gibt, den die younionfilm als einer der 2 Sozialpartner mit aushandelt.

Eines unserer Hauptanliegen ist, diese Lücke zu schliessen und öffentlichkeitswirksam aktiv präsent zu sein um ein breiteres Selbstbewusstsein sowie um mehr Solidarität unter den Angestellten der Filmbranche zu schaffen.

Wenn jede und jeder von Euch den Kollektivvertrag gut kennt, dann wird auch die Einhaltung desselben weniger Problem werden. Gut informierte und solidarisierte Arbeitskräfte sind wesentlich an der Schaffung eines fairen Arbeitsumfeldes mit beteiligt. Sei auch Du Teil davon!

Auf unserer FAQ Seite findest Du zahlreiche Antworten zu den brennensten Fragen rund um KV, Arbeitsrecht, Gewerkschaft und mehr! Lass uns wissen, wenn wir Themen in die FAQ aufnehmen sollen!

Jedes Mitglied zählt! #wirsindfilm

Work-Life Balance und Arbeitszeitverkürzung

Weg mit der 60 Stunden Woche!

Das ist unser Hauptziel. Wir wissen, dass es dabei oft nicht bleibt: 15 Stundentage und 70/80 Stundenwochen sind allen Filmschaffenden leider allzu bekannt. Das ist nicht nur ungesetzlich, sondern vor allem gesundheitsschädlich und nicht mit Familie und Privatleben vereinbar. Das ist auch den ProduzentInnen und nun auch den Förderstellen und Auftraggebern bewusst.

Eine ausgewogene Work-Life Balance muss möglich sein! Unser Job soll uns nicht physisch oder psychisch krank machen und dadurch zum beruflichen Umsatteln zwingen, obwohl wir gerne als Filmschaffende in Pension gehen würden.

Qualitativ hochwertige Filme können auch mit kürzerer täglicher Arbeitszeit und dafür in einem längeren Produktionszeitraum produziert werden – das wissen wir aus der Vergangenheit und wir müssen nur ins EU-Ausland schauen, um das wieder festzustellen!

Zu diesem Themenbereich besteht eine regelmäßige Arbeitsgruppe mit den Sozialpartnern, sprich den Produzenten, in der die Problematik erörtert und Lösungen erarbeitet werden.

Die younionfilm wird in dieser AG von Roman Haschberger, Markus Harthum und Daniela Skala vertreten, auf Produzentenseite sprechen Veronika Salcher (Prisma Film), Isabelle Welter ( WHee Film) und Andreas Kamm (MR Film).

Ausserdem stehen wir im regen Austausch in diversen zoom-meetings (u.a. organisiert von Interface Film) bzgl. Arbeitszeitverkürzung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etc., an der u.a. auch VertreterInnen von ÖFI, AK und ORF teilnehmen.

Weiter Themen, die bei uns auf dem Tablett liegen, sind erstens das Problem der Geringfügigkeit und zweitens die Möglichkeiten eine soziale Absicherung für alle Filmschaffenden zu erwirken (wie zb. über die Schaffung der gesetzlichen Grundlagen zur Einführung eines Arbeitszeitkontos).

Berufsbilder und Ausbildung

Der Produktions-Boom nach dem ersten Lockdown hat uns den in unserer Branche eklatanten Fachkräftemangel besonders unter FilmarbeiterInnen – genauer gesagt von Filmberufen, die nicht an einer Hochschule oder Universität gelehrt werden- vor Augen geführt. Das jahrzehntelange Vernachlässigen der Ausbildung des Nachwuchses hat sich jetzt für alle bemerkbar gemacht.

Die Arbeitsrealität des derzeitigen Filmschaffens betrifft den mangelnden Fachkräfte-Nachwuchs massiv. Viele junge Film-Interessierte steigen schon nach kurzer Zeit beim Film wieder aus. Oder die Departments sind bezüglich Personal aufs notwendigste beschränkt und/oder wegen straffen Drehplänen nicht in der Lage, zusätzlich auch noch jemanden anzulernen, einfach weil die Zeit und die Nerven dazu fehlen.

Wenn gesündere Arbeitsbedingungen in Verbindung mit Ausbildungsmöglichkeiten bestehen, dann klappt’s auch mit dem Nachwuchs!

Das ist auch den ProduzentInnen bewusst, da derzeit kaum qualifizierte FilmarbeiterInnen am freien Markt zur Verfügung stehen.

Wir haben in den letzten 2 Jahren intensiv an einem Lehrmodell für Filmberufe gearbeitet, das Vositzender Roman Haschberger und Stellvertreterin Daniela Skala bei der Diagonale 2023 in Graz präsentieren und zur Diskussion stellen konnten.

Die Branche leidet ob der steigenden Auftragslage an einem extremen Fachkräfte-Mangel, der unseres Erachtens nach nur durch langfristige Lösungen behoben werden kann. Zusätzlich bietet das Lehrmodell einen niedrigschwelligen Zugang zu unseren Berufen, der der fehlenden Diversität vor und hinter der Kamera entgegen wirkt. Die Berufe der FilmarbeiterInnen werden dadurch aufgewertet und die fachliche Standardisierung der österreichischen Filmbranche wird durch gut ausgebildeten Nachwuchs gefördert.

Let’s Talk!

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Auch die nicht der Realität entsprechende Abbildung von Filmberufen im Kollektivvertrag, der die Mindestgagen regelt, ist mehrheitlich zum Problem geworden. Viele Berufe haben sich in den letzten 2 Jahrzehnten überhaupt erst entwickelt. Seinerzeit wurden die Berufsbilder aus dem KV genommen, weil sie nicht mehr der Realität entsprachen. Daher gehören sie jetzt wieder als Anhang in unseren KV. Eine eigene Arbeitsgruppe hat sich intensiv um die Ausarbeitung aktueller Berufsbilder in Zusammenarbeit mit den Verbänden bemüht.

Sie dienen weiters dazu, den Produzenten bei der Erstellung realitätsnaher Budgets zu helfen, denn nur Berufe, die im KV sind, werden von Auftraggebern und Förderstellen akzeptiert. Das soll die Zusammenstellung eines professionellen Teams, das den realen Anforderungen des heutigen Filmschaffens entspricht, ermöglichen.

Im Rahmen einer regelmässigen younionfilm Arbeitsgruppe, der Axel Traun, Caterina Strasser, Roman Haschberger und Daniela Skala angehören, nehmen wir uns dieser Problematik an und erarbeiten Lösungsvorschläge.

Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige duale Ausbildung für Filmberufe zu schaffen, die nicht an einer Hochschule unterrichtet wird und folgend auch die Berufsbilder und Gagenansätze nach jeweiliger Erfahrung, zb. in Junior und Senior, aufzugliedern.

Falls ein Berufsbild noch nicht über Euren Berufsverband bei uns eingelangt ist, dann nehmt bitte Kontakt mit uns auf.

Einbindung von EPUs

Die Entwicklungen der letzten Zeit haben gezeigt: unsere Arbeitswelt hat sich verändert. Neben den klassischen Richtungen ArbeiterIn, Angestellte und ArbeitgeberIn haben sich verstärkt auch Solo-Selbständige (sprich: EPU) sowie hybride Arbeitsformen durchgesetzt.

Oft auf eigenen Wusch, oft durch wirtschaftlichen Druck seitens des Arbeitgebers, obwohl ein klassisches Arbeiter- oder Angestelltenverhältnis vorhanden wäre. In letzterem Fall bestünde eine so genannte Scheinselbständigkeit, die anfechtbar ist. In diesem Fall stehen wir Dir gerichtlich zur Seite.

Einige unserer Mitglieder sind als EPU tätig, obwohl das im Bereich Film durchaus problematisch gesehen wird, da es sich zumeist um eine weisungsgebundene Tätigkeit handelt, die lt. Sozialversicherungsgesetz anzumelden ist.

Die von der SVS bewilligten Ausnahmen betreffen: TonmeisterIn, KostümbildnerIn, Film-AusstatterIn

Viele unserer Mitglieder arbeiten hybrid, dh. angestellt und selbständig. Das ist die teuerste Variante, da nur ein Teil der doppelt bezahlten SV–Beiträge gutgeschrieben wird, und weil sowohl der selbständige Gewinn als auch das unselbständig erworbene – schon besteuerte Gehalt – beim Lohnausgleich zur Berechnung der Einkommensteuer zusammengezählt wird (Doppelbesteuerung).

Das internationale Echo seitens der EU zum Thema EPU ist, dass sich Gewerkschaften dieser Ein-Personen-Unternehmen als Vertretung annehmen sollten, da die Kammern sich zu wenig um deren Pflichtmitglieder annehmen. Dies geschieht innerhalb des gesetzlichen Rahmens bei uns bereits jetzt!

Wir haben eine younionfilm Arbeitsgruppe, die sich mit EPUs, hybriden und prekären Arbeitsverhältnissen befasst und an Lösungsvorschlägen arbeitet.

Als Mitglied prüfen wir auch Deine Verträge und beraten Dich kostenlos! Auch wenn unser KV für Dich nicht gesetzlich bindend ist, raten wir, dass Du die Mindestgagen zur Berechnung Deiner Leistung heranziehst.

Du hast (ausgenommen den KV) vollen Zugriff auf unsere Leistungen, die Du bei der Mitgliedschaft nachlesen kannst.

Wir freuen uns, wenn wir Dich als Mitglied gewinnen können!

Verbesserung der Förderlandschaft und des Filmstandortes

Die gesamte Branche weiss, dass die Budgets und die Rahmenbedingungen des hiesigen Filmschaffens der jetzigen Zeit nicht entsprechen.

Steigende Kosten, zu geringe Budgets und wenig Fördergelder, Inflation, gestiegener Produktionsaufwand für einen höheren Product Value, Schwierigkeiten bei Drehgenehmigungen und HV´s, fehlende Studios, fehlende Infrastruktur, eine zweigeteilte Filmlandschaft, mangelnde Solidarität in der Branche sind nur einige zu nennen, die in Angriff zu nehmen sind.

Wir begrüssen die seit 2023 in Kraft getretene Standort Förderung durch FISA+ und durch die Entstehung der HQ7 Filmstudios. Gleichzeitig ist uns aber auch die Förderung und soziale Absicherung der bestehenden und zukünftigen Filmarbeiter*innen weiterhin ein Hauptanliegen.

Und zwar nicht nur von uns, sondern von der gesamten Filmindustrie Österreichs.

Die Gewerkschaft kann dabei ein starker Partner sein. Dafür setzen wir uns ein!

Wenn Du Dich gewerkschaftlich engagieren willst, dann melde Dich bei uns.

Je mehr wir sind, desto stärker unsere Stimme!

Unser größter Rückhalt seid Ihr, unsere Mitglieder!

#wirsindfilm